75 Festnahmen und mehrere Verletzte bei Unions Gastspiel in Rotterdam

Sportinformationsdienst
22.10.2021 - 10:33 Uhr
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Foto: AFP/SID/TOBIAS SCHWARZ

Im Zuge des Conference-League-Spiels von Fußball-Bundesligist Union Berlin bei Feyenoord Rotterdam sind 75 Menschen festgenommen worden. Dies teilte die Rotterdamer Polizei am späten Donnerstagabend mit. Demnach seien im Vorfeld des Spiels eine Gruppe von 59 Union-Anhängern gesichtet und wegen des "Verdachts der Vorbereitung offener Gewalt" vorläufig in Gewahrsam genommen worden. Weitere 16 Personen Personen wurden unter anderem wegen des Verdachts auf Vandalismus und des Besitzes von Feuerwerkskörpern festgenommen.

Rund um die Partie, die Union mit 1:3 (1:2) verlor, war es zu mehreren gewaltsamen Zwischenfällen gekommen. Am Mittwochabend war eine Union-Delegation mit dem Klub-Präsidenten Dirk Zingler in einer Bar von Hooligans angegriffen worden. Am Donnerstag kam es dann zu "einem äußerst harten Polizeieinsatz mit mehreren Verletzten", so Pressesprecher Christian Arbeit gegenüber dem SID.

Im Anschluss ergänzte er auf der Pressekonferenz: "Es gab eine katastrophale Einlass-Situation. Hunderte Unioner kamen nicht ins Stadion. Das ist nicht akzeptabel. Wir werden gemeinsam mit Feyenoord und der UEFA die Situation auswerten und diese Vorkommnisse sehr klar ansprechen."

Die Fan-Solidargemeinschaft "Eiserne Hilfe" sprach am Donnerstag ebenfalls von zahlreichen Ingewahrsamnahmen. "Es gab beim Fan-Marsch gezielte Angriffe auf Köpfe der Beteiligten, am Einlass den Einsatz von Schlagstöcken und Hunden. Mehrere Personen wurden gebissen, haben Platzwunden oder sind im Krankenhaus", sagte der "Eiserne Hilfe"-Vorsitzende Andreas Lattemann. Er sprach von einem Einsatz "willkürlicher Art".

Aus Sicht der Polizei sei es zu den Auseinandersetzungen gekommen, "weil eine Gruppe von Union-Berlin-Fans einen spontanen Marsch vom Alten Hafen zum Stadion "De Kuip" unternahm". Den Einsatz von Hunden bestätigte die Polizei und sprach in diesem Zusammenhang von drei verletzten Fans sowie einem Polizisten, die vor Ort behandelt wurden. Die Einsatzleitung blickt auf einen "anstrengenden, aber kontrollierten Abend" zurück.