Aus für Köln-Coach Gisdol nach Last-Minute-Pleite

Sportinformationsdienst
11.04.2021 - 22:31 Uhr
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Foto: FIRO/FIRO/SID/

Aus für Markus Gisdol: Nach dem bitteren 2:3 (1:1) im Abstiegskrimi gegen den FSV Mainz 05 hat der 1. FC Köln Medienberichten zufolge seinen Trainer entlassen. Die Nachfolge soll Friedhelm Funkel antreten, dies berichteten unter anderem kicker, Express und Sport1 am Sonntagabend übereinstimmend. 

Sechs Spiele vor dem Saisonende belegt der FC den 17. Platz mit drei Zählern Rückstand auf den Relegationsrang - die Klubbosse um Sport-Geschäftsführer Horst Heldt trauten Gisdol offenbar nicht mehr zu, die Mannschaft noch zum Klassenerhalt zu führen.

Stattdessen soll nun Funkel, zuletzt Trainer bei Fortuna Düsseldorf und eigentlich im Ruhestand, die Kölner als "Feuerwehrmann" im Endspurt betreuen und für einen neuen Impuls sorgen. Nach Informationen des Fachmagazins kicker ist der Klub sich mit dem 67-Jährigen einig, der beim FC in seine zweite Amtszeit nach 2002/03 gehen würde. Kandidaten für eine dauerhafte Lösung könnten der frühere Kölner Erfolgstrainer Peter Stöger oder Thorsten Fink sein.

Gisdol hatte sich bis zuletzt kämpferisch gegeben - auch die Last-Minute-Niederlage gegen Mainz änderte daran nicht. "Wir haben noch sechs Spiele und können noch viel regeln. Es ist noch alles möglich", hatte er bei Sky gesagt. Über seine eigene Zukunft wollte er nicht spekulieren: "Das beurteile zum Schluss ja nicht ich. Ich bin Trainer dieser Mannschaft und versuche, mit der Mannschaft alles zu geben." Später am Sonntag ergänzte er, man werde am Montag wissen, wie es weitergehe - mit einem derart schnellen Handeln der Führungsetage hatte der Trainer offenbar nicht gerechnet.

Allerdings hat der FC auch keine Zeit zu verlieren, der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte droht. "Ich rechne ehrlich gesagt mit gar nichts, ich bin mit den Gedanken bei meiner Mannschaft. Die Jungs sind sehr betrübt", hatte Gisdol nach Abpfiff gesagt.

Sportchef Heldt hatte die Partie gegen Mainz zum Endspiel für den Trainer ausgerufen. Da der FC am Ende trotz einer couragierten Leistung mit leeren Händen dastand, waren Heldt und Co. zum Handeln gezwungen.

Gisdols Nachfolger bekommt es bei seinem Debüt prompt mit dem rheinischen Rivalen Bayer Leverkusen zu tun (Samstag, 18.30 Uhr/Sky), anschließend kommt RB Leipzig nach Köln. Es folgen noch Spiele gegen den FC Augsburg, den SC Freiburg, Hertha BSC und Schalke 04 - Köln hat es bei den Duellen mit den direkten Konkurrenten also selbst in der Hand, den Abstieg abzuwenden.

Mainz dagegen ist nach dem Sieg in Köln vorerst zwei Punkte vom Relegationsrang entfernt, ganze fünf Zähler liegen die Rheinhessen nun vor dem FC. Jean-Paul Boetius (11.), Karim Onisiwo (65.) und Leandro Barreiro (90.+2) trafen für die Gäste. Ondrej Duda (43.) per Handelfmeter und Ellyes Skhiri (61.) hatten das Spiel zwischenzeitlich für den FC gedreht.