Baumgart schimpft nach Wirbel um Modeste: "Kotzt mich an"

Sportinformationsdienst
07.08.2022 - 21:27 Uhr
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Foto: AFP/SID/INA FASSBENDER

Trainer Steffen Baumgart hat nach der Ankündigung, dass Anthony Modeste den 1. FC Köln verlassen und zu Borussia Dortmund wechseln wird, zu einem verbalen Rundumschlag ausgeholt. Dass im Vorfeld des Spiels der Kölner gegen Schalke 04 (3:1) durchgesickert war, dass Top-Stürmer Modeste den Klub verlassen wird, "kotzt mich an", betonte Baumgart am Sonntag.

"Es kommt Freitag und Samstag nicht raus, und dann spielen wir, haben ein wichtiges Spiel - und dann kommt es raus. Das kotzt mich an", schimpfte Baumgart: "Es ist nicht das erste Mal, wo ich das Gefühl habe, es kommt was raus, und zwar nicht von uns. Egal, wer dann Scheiße erzählt. Vier Stunden vor dem Spiel kommen wir dadurch in eine schwierige Situation."

Es habe "mit Fairplay zu tun, dass man das unter dem Deckel hält und nicht großkotzig durch die Gegend redet", echauffierte sich Baumgart: "Das ist das, was mir wirklich auf die Eier geht. In meiner Situation als Trainer können Sie sich doch vorstellen, dass ich die Arschkarte habe. Ich habe zu Tony ein gutes Verhältnis, trotzdem muss ich eine Entscheidung treffen. Alles andere gehört zu dem Business dazu. Wir haben eine klare Entscheidung getroffen, damit werden wir umgehen und leben." 

Er werde nun aber nicht recherchieren, aus welchem Lager die Information an die Öffentlichkeit gelangt ist, betonte Baumgart, für den es alternativlos war, Modeste für das Schalke-Spiel kurzfristig aus dem Kader zu streichen: "Tony wollte spielen. Ich habe es nicht für angebracht gehalten. Wenn einer den Weg nicht mehr mitgeht, muss man Entscheidungen treffen."

In Dortmund soll Modeste am Montag den Medizincheck absolvieren und anschließend der Transfer perfekt gemacht werden. Der BVB ist kurzfristig auf der Suche nach Ersatz für seinen schwer erkrankten Stürmer Sebastien Haller. 

Für Baumgart war indes klar, dass er Modeste keine Steine in den Weg legen werde. Bereits im vergangenen Winter habe der Stürmer ein lukratives Angebot eines anderen Klubs erhalten, damals habe man ausgemacht, im Sommer Gespräche zu führen, falls eine ähnliche Situation erneut eintrete.

"Wir waren im gemeinsamen Austausch auch nach der Vorgeschichte aus dem Winter der Meinung, dass wir uns mit dem Transfer auseinandersetzen sollten", sagte Sport-Geschäftsführer Christian Keller: "Es gab relativ viele Gründe, die dafür gesprochen haben, dem Transfer zuzustimmen." Mit geschätzten 3,5 Millionen Euro Jahresgehalt ist Modeste Topverdiener in Köln.