Bielefeld steigt ab, Leipzig in der Champions League

Sportinformationsdienst
14.05.2022 - 17:31 Uhr
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Foto: FIRO/FIRO/SID/

Arminia Bielefeld hat alles für das Wunder gegeben - und steigt doch zum achten Mal in die 2. Fußball-Bundesliga ab. Die Ostwestfalen rangen am letzten Spieltag dem Favoriten RB Leipzig ein 1:1 (0:0) ab und ließen die Sachsen zwischenzeitlich um die Champions-League-Teilnahme zittern.

Am Ende reichte es für die Arminia nicht zum Sprung auf den Relegationsplatz. Ein eigener Sieg wäre Voraussetzung gewesen, zudem hätte der VfB Stuttgart hoch verlieren müssen. 

Janni Serra (70.) brachte Bielefeld in Führung und schürte zumindest ein wenig Hoffnung auf ein Wunder, Willi Orban (90.+4) glich für Leipzig aus und brachte RB damit aus eigener Kraft zum vierten Mal in Folge in die Königsklasse. RB muss sich dennoch schnell schütteln. In genau einer Woche steht das DFB-Pokalfinale in Berlin an. Gegner: Freiburg.

Abschiedsstimmung überlagerte das Spiel. Angesichts von drei Punkten und acht Toren Rückstand auf den Relegationsplatz glaubte kaum jemand in Bielefeld noch an eine echte Rettungschance.

Dafür sorgte Bielefeld am Freitag mit einer Personalentscheidung für Aufbruchstimmung: DSC-Rekordtorschütze Fabian Klos, der bereits seinen Abschied angekündigt hatte, geht doch noch in eine zwölfte Saison. Der 34 Jahre alte Fanliebling, der am 28. Spieltag gegen den VfB Stuttgart eine schwere Kopfverletzung erlitten hatte, wollte "unser Stadion nicht liegend auf einer Trage verlassen".

Davon abgesehen, steht Bielefeld vor einen gewaltigen Umbruch: Acht Profis wurden am Samstag verabschiedet, darunter der langjährige Stammtorwart Stefan Ortega. Auch ein neuer Cheftrainer wird gesucht, als heißeste Kandidaten gelten Martin Demichelis (Bayern München II) und Enrico Maaßen (Borussia Dortmund II).

Mit dem Anpfiff war jegliche Melancholie verflogen: Bielefeld, im Hinspiel überraschend mit 2:0 siegreich, warf vor 22.719 Zuschauenden gegen den hohen Favoriten noch einmal seine ganze Kampfkraft in die Waagschale.

Leipzig brauchte etwa eine Viertelstunde, um Lösungen gegen den giftigen Gegner zu entwickeln. Bei der ersten RB-Chance verhinderte nur der Pfosten das 21. Saisontor von Christopher Nkunku (13.), nach 25 Minuten zielte Benjamin Henrichs zu hoch.

Der Druck auf das Bielefelder Tor wuchs stetig, in der 34. Minute parierte Ortega einen Nkunku-Flachschuss stark. Die deutlich größere (individuelle) Klasse der Leipziger wurde immer offensichtlicher.

Auf der anderen Seite stieß der klamme Underdog aus Ostwestfalen zum wiederholten Mal an seine natürlichen Grenzen: Bei allem Einsatz war die offensive Effizienz der Bielefelder über die gesamte Saison nicht ausreichend für die 1. Liga. Beispielhaft war der Kopfball des freistehenden Serra aus wenigen Metern am Leipziger Tor vorbei (44.).

Als in der zweiten Hälfte dann die Kunde auf die Alm gelangte, dass der VfB gegen den 1. FC Köln das 1:1 kassiert hat, gingen die Arminia-Fans nochmal in die Vollen - und Serra ließ die Alm hoffen, nachdem zuvor Peter Gulacsi stark gegen Robin Hack pariert hatte.