Rummenigge fordert Investitionen in Frauenfußball

Sportinformationsdienst
07.09.2022 - 10:35 Uhr
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Foto: AFP/POOL/SID/TOM WELLER

Karl-Heinz Rummenigge, langjähriger Vorstandschef von Bayern München, fordert größere Anstrengungen der Klubs im Bereich Frauenfußball. Er fände es gut, "wenn die Bundesliga mehr Geld in den Frauenfußball investieren würde. Die großen Vereine müssen dazu verpflichtet werden, eine Mannschaft aufzubauen, denn nur große Namen ziehen", sagte Rummenigge im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.

Der Erfolg der DFB-Frauen bei der EM dürfe "nicht nur ein Aufflackern gewesen sein", so Rummenigge weiter: "Deshalb sage ich: Es ist eine Conditio sine qua non, dass der Machosport Fußball jetzt auch in den Frauenfußball investiert."

Dies ist für den früheren Nationalspieler sinnvoller, als die Einnahmen in "immer höhere Gehälter und Beraterhonorare" zu stecken. Dies "bedaure" er. Das sei "kein nachhaltiges Modell. Deshalb müssen wir ein nachhaltigeres Modell finden."

Grundsätzlich sieht Rummenigge, der nach wie vor Mitglied der UEFA-Exekutive ist, die Marktentwicklung im europäischen Fußball kritisch. "Die Problematik ist: Es gibt Ungleichgewichte, die du nicht austarieren kannst", sagte der 66-Jährige mit Blick auf die Premier League: "Den Wettbewerbsnachteil für den Rest wird es immer geben, das wird man nie auf ein Niveau bringen können."

Ausgeschlossen ist für Rummenigge, dass es doch noch zur Gründung einer Super League kommen wird. Derzeit ist ein kartellrechtliches Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof anhängig. Dies hatten Real Madrid, Juventus Turin und der FC Barcelona angestrengt.

Es könne sein, "dass sie vor Gericht gewinnen", so Rummenigge: "Ich glaube aber trotzdem, dass es nie eine Super League geben wird, zu dramatisch war das Contra-Votum der Öffentlichkeit und der Fans. Das Thema wird es nie mehr geben, auch im Worst Case – wenn die Gerichte in Luxemburg entscheiden, dass es theoretisch gestattet werden muss."