Ilkay Gündogan: Seine erste Ablehnung im Fußball-Geschäft

Andre Oechsner
30.04.2021 - 05:54 Uhr
Lesedauer: 3 Minuten
Quelle: The Players Tribune

ilkay gundogan
Foto: Cosmin Iftode / Dreamstime.com

Der FC Schalke 04 kannte einst bei Ilkay Gündogan keine Gnade. Weil sich er sich in jungen Jahren verletzte, setzte man ihn in der Knappenschmiede vor die Tür.

Für den aktuell vermeintlich besten zentralen Mittelfeldspieler Europas, Ilkay Gündogan, verlief in seiner Karriere nicht alles nach Plan. Schon im jungen Alter traf ihn die volle Wucht des gnadenloses Fußballbusiness.

"Ich war acht Jahre alt, als ich erfahren habe, wie brutal dieses Business sein kann", schreibt Gündogan in einem Beitrag bei THE PLAYER'S TRIBUNE. "Ich hatte gerade den Traum von jedem Kind in Gelsenkirchen erreicht: Ich hatte einen Platz in der Knappenschmiede. Ich war so stolz, das Wappen zu tragen, es war einfach nur ein unglaubliches Gefühl."

Beim FC Schalke 04 sollten sich die Jugendlichen zunächst für ein Jahr empfehlen. Im Anschluss wollte der Klub über eine längerfristige Zusammenarbeit beraten. Im Fall Gündogan nahm die Story schon ein Ende, bevor sie überhaupt begann.

Beim heute 30-Jährigen seien plötzlich Knöchelprobleme aufgetreten, die eine ärztlich verordnete sechsmonatige Pause nach sich zog. Gündogan war zum Tragen einer Bandage angehalten, die Fußballspielen unmöglich machte. Am Ende der Saison wurde das Engagement von Vereinsseite her beendet.

"Schalke ließ mich gehen. Oder, um es so auszudrücken, wie ich mich fühlte: sie packten mich am Kragen und warfen mich raus!", erinnert er sich heute noch ungern an das damalige Gefühl zurück. Nach drei Jahren wurde der FC Schalke 04 tatsächlich erneut bei Gündogans Eltern vorstellig.

Sich noch mal bei den Knappen zu engagieren kam für den gebürtigen Gelsenkirchen allerdings nicht infrage. "Sagt nein zu ihnen, ich werde nicht gehen", berichtet Gündogan von seinen damaligen Gedankengängen. "Ich denke, meine Eltern haben mich irgendwie verstanden - aber auch nicht wirklich. Dies war ein weiterer Riss in meinem Traum, also warum weigerte ich mich, ihn anzunehmen? Aber Schalke war meine erste Ablehnung gewesen, und es tat wirklich weh."