Streit um Kind: DFL will 50+1-Regel notfalls "neu prüfen"

Sportinformationsdienst
11.10.2022 - 19:05 Uhr
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Streit zwischen Hannover 96 und Kind geht weiter
Streit zwischen Hannover 96 und Kind geht weiter - Foto: FIRO/FIRO/SID/

Im juristischen Streit um Martin Kind von Hannover 96 will die DFL die Einhaltung der 50+1-Regel bei dem Zweitligisten notfalls "neu prüfen".

Im Zuge des juristischen Hickhacks um Klubchef Martin Kind (78) von Hannover 96 will die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Einhaltung der 50+1-Regel bei dem Zweitligisten notfalls "neu prüfen". Und zwar "unabhängig von dem Ausgang des anhängigen Rechtsstreits zwischen der Hannover 96 Management GmbH und Herrn Martin Kind über die Wirksamkeit eines Abberufungsbeschlusses", wie es in einer Mitteilung vom Dienstagabend hieß. 

Entscheidend für die Einhaltung der 50+1-Regel "unter den spezifischen Umständen in Hannover" sei laut DFL, dass "ein Geschäftsführer, der zwar von den Vertretern des e.V. und der H96 Sales & Service GmbH & Co. KG im Aufsichtsrat gemeinsam bestellt wurde, den Weisungen der Gesellschafterversammlung der Hannover 96 Management GmbH, deren Anteile allein vom Hannover 96 e.V. gehalten werden, unterworfen ist und dass rechtmäßige Weisungen auch beachtet und erfüllt werden". Sollte sich herausstellen, "dass dies nicht der Fall ist, dann wird die DFL die Vereinbarkeit der gesellschaftsrechtlichen und vertraglichen Konstruktion in Hannover mit der 50+1-Regel neu prüfen", teilte die DFL mit. 

Zuvor hatte das Landgericht Hannover im Streit zwischen Kind und dem Stammverein für den Unternehmer entschieden. Damit darf Kind Geschäftsführer der Hannover 96 Management GmbH bleiben. Der Beschluss des e.V., Kind aus wichtigen Gründen abzuberufen, sei nichtig, stellte der Richter fest. Laut e.V. habe Kind mehrfach gegen Weisungen verstoßen.