Wichtiger Sieg nach Rekord-Rotation: Hertha springt auf Rang 14

Sportinformationsdienst
06.05.2021 - 20:42 Uhr
Lesedauer: 4 Minuten

sid/ebffdcda
Foto: AFP/SID/MICHAEL SOHN

Ein runderneuertes Team von Hertha BSC hat im zweiten Spiel nach der Coronazwangspause einen enorm wichtigen Sieg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gefeiert. Die Berliner gewannen nach einer Total-Rotation mit neun Veränderungen in der Startelf gegen den SC Freiburg am Ende verdient mit 3:0 (2:0) und kletterten vom 17. auf den 14. Platz.

Krzysztof Piatek (13.), Peter Pekarik (22.) und Nemanja Radonjic (85.) erzielten die Tore für die Hauptstädter, bei denen nur Keeper Alexander Schwolow und Mittelfeldspieler Matteo Guendouzi aus der Startelf des ersten Nachholspiels am Montag bei Mainz 05 (1:1) von Beginn an dabei waren. Freiburg fand kein Mittel gegen die neue Hertha und steht nach der vierten Auswärtsniederlage in Folge auf Platz neun weiter im Niemandsland der Liga.

"Wir waren fit, haben sehr gut gespielt, sehr kompakt", sagte Dardai bei DAZN: "In der zweiten Halbzeit waren die Räume da, wir wollten das dritte Tor. Hier wächst jetzt etwas zusammen. Dafür muss man viel tun. Die Egoismen sind an die Seite geschoben, jeder aus der Hertha-Familie macht mit."

Dardai ging mit der hohen Fluktuation, die für Hertha einen Bundesliga-Rekord bedeutete und eigentlich nur vor unwichtigen Spielen vorgenommen wird, ein hohes Risiko. Doch wegen der großen Belastung durch die vielen Spiele im Drei-Tage-Rhythmus wollte Dardai vermeiden, "dass es zu fünf Muskelverletzungen kommt", wie der Hertha-Coach vor dem Anpfiff bei DAZN meinte.

War es der Überraschungseffekt oder die große Spielfreude der Berliner - die Hertha kam mit der Rekord-Rotation und den damit verbundenen System-Umstellungen gut klar und präsentierte sich vor allem enorm effektiv. Gleich mit der ersten Chance stocherte der Pole Piatek den Ball am überraschten Gäste-Keeper Florian Müller vorbei ins Netz. Kurz darauf erzielte Pekarik per Kopf bereits sein drittes Saisontor, nachdem er zuvor jahrelang nicht getroffen hatte.

Kurz vor dem Wechsel musste Dardai personell schon wieder reagieren. Guendouzi humpelte mit Verdacht auf Mittelfußfraktur gestützt von zwei Betreuern in die Kabine, dafür kam Sami Khedira. Der Rio-Weltmeister brachte Ruhe in die Aktionen der Berliner, die nur wenig gefährliche Aktionen der Gäste zuließen.

Herthas Sportdirektor Arne Friedrich war mit der ersten Halbzeit zufrieden. "Neun Wechsel, das ist ein Brett. Aber die Jungs haben es gut gemacht", sagte Friedrich zur Halbzeit bei DAZN in anstrengenden Zeiten. Das letzte von drei Nachholspielen steht schon am Mittwoch bei Schlusslicht Schalke 04 (18 Uhr/Sky) auf dem Programm, zuvor kommt am Sonntag noch Arminia Bielefeld (18 Uhr/Sky) ins Olympiastadion.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit machte Freiburg mehr Druck, drängte auf den Anschlusstreffer. Doch Hertha hatte in Schwolow wie schon in Mainz einen sicheren Rückhalt. Der frühere Freiburger rettete mit einer tollen Fußabwehr gegen Nicolas Höfler. 

Mitte der zweiten Halbzeit machte Dardai von dem Luxus Gebrauch, die frischen Angreifer Matheus Cunha und Jhon Cordoba einzuwechseln. Mit den beiden Stürmern verlagerte sich das Spiel wieder mehr in Richtung Freiburger Tor, in dem Keeper Müller einige Male retten musste. Radonjic machte mit seinem ersten Bundesliga-Tor alles klar.