Regenbogen-Entscheidung: DFB-Boss Koch verteidigt UEFA

Sportinformationsdienst
22.06.2021 - 18:33 Uhr
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Rainer Koch hat in seiner Rolle als Exekutivkomitee-Mitglied der Europäischen Fußball-Union (UEFA) Verständnis für die heftig kritisierte UEFA-Entscheidung zu der Regenbogen-Frage gezeigt, bedauert diese aber gleichzeitig in seiner Funktion als Co-Interimspräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

"Auch ich bedauere es sehr, dass die Arena am Mittwoch nicht in Regenbogenfarben erstrahlen darf. Der DFB setzt sich entschieden für Vielfalt und Diversität ein - symbolisiert durch unseren Kapitän Manuel Neuer mit dem Tragen der Regenbogen-Kapitänsbinde. Und das nicht erst seit heute", teilte Koch in einem Statement am Dienstagabend mit, "die deutsche Sicht ist anders als die Perspektive der UEFA."

Dem europäischen Verband seien durch die eigene Satzung die Hände gebunden. "Da die Beleuchtung vom Münchner Stadtrat als eine gezielte Aktion gegen die Entscheidung des ungarischen Parlaments begründet worden ist, handelt es sich nicht mehr um ein bloßes Statement im gemeinsamen Kampf gegen jede Form von Diskriminierung, sondern um eine politische Aktion", schrieb Koch bei Facebook.

Laut Koch sei die UEFA "aufgrund ihrer Statuten eine politisch und religiös neutrale" Organisation: "Angesichts des politischen Kontextes dieser speziellen Anfrage - eine Botschaft, die auf eine Entscheidung des ungarischen Parlaments abzielt - musste die UEFA diese Anfrage ablehnen."

Koch führte weiter aus, dass seine "Haltung" klar sei: "Und es ist nicht nur meine persönliche Haltung, sondern auch die Haltung des DFB und auch der Nationalmannschaft. Manuel Neuer bringt das mit seiner persönlichen Haltung, die Regenbogen-Armbinde schon den ganzen Monat zu tragen, klar zum Ausdruck. Und das ist gut so."

Es müssten jetzt "in den nächsten Tagen noch während der Europameisterschaft abseits des Spieles gegen Ungarn Zeichen erfolgen", sagte Koch. Und dazu sei die UEFA auch bereit. Starten sollten solche Aktionen bereits am Mittwoch, so Koch weiter. Man wolle jetzt sehr klar machen, "dass wir in Deutschland deutlich sichtbare Zeichen setzen wollen."

Dazu sei das Spiel gegen Ungarn für alle Zuschauer die erste Gelegenheit. "Und das können wir alle gemeinsam beeinflussen. Deswegen unterstützen wir auch den CSD (Christopher Street Day, d.Red.) Deutschland bei der Organisation der Verteilung von 10.000 Regenbogenfahnen am Stadion", kündigte Koch an.