Gareth Bale: Vom Helden zum Ladenhüter

Redaktion
06.08.2019 - 14:41 Uhr
Lesedauer: 7 Minuten

gareth bale real madrid
Foto: MaxiSports / Dreamstime.com

Gareth Bale macht seit Monaten Schlagzeilen in und rund um seinen Verein Real Madrid. Er sorgt damit unfreiwillig für Unterhaltung bei den Fans, die gespannt darauf warten, wo der ehemalige Superstar der englischen Premier League zukünftig unterkommen wird.

Vom Helden zum Ladenhüter

Dabei schien Bale, nach seinem spektakulären Wechsel zu Real Madrid im Jahr 2013, unaufhaltsam auf dem Weg nach ganz oben. Bereits die Transfersumme, die Real Madrid an seinen Ex-Klub Tottenham Hotspur bezahlte, legte nahe, dass der Waliser bald Mitglied in der exklusiven Liste der Topverdiener der Sport Superstars sein würde. Diese wird immerhin von seinem Ex-Teamkollegen Cristiano Rolando mit einem Jahresverdienst von 93 Millionen Dollar angeführt.

Der zeigte auch sofort deutliche Anzeichen von Eifersucht, schließlich führte er damals auch die Liste der weltweit teuersten Transfers der Fußballwelt an. Bale wechselte für mehr als 100 Millionen Euro den Verein, das schmeckte Ronaldo gar nicht. Mit dieser öffentlichen Diskussion nahm für Bale eine wechselhafte Karriere in Spanien ihren Anfang, die nun in einem missglückten Wechsel nach China einen neuen negativen Höhepunkt gefunden hat. In welcher Mannschaft Gareth Bale daher seine neue Saison bestreiten wird, ist derzeit wieder einmal offen.

Real Madrid will Bale loswerden

Noch im Jahr 2017 erhielt der Fußballstar in Cardiff eine eigene Bronze-Büste. Das war anlässlich des UEFA Champions-League-Finales zwischen Real Madrid und Juventus Turin. Doch die Zeiten haben sich geändert. Real Madrid steht nach der Rückkehr von Trainer Zinedine Zidane und den Misserfolgen der letzten Saison vor einem Umbruch. Jetzt möchte das „Weiße Ballett“ Gareth Bale loswerden. Dabei hatte der Verein bei dessen Verpflichtung große Hoffnungen in ihn gesetzt.

Doch bereits der Start in Spanien verlief unglücklich. Seine Debütsaison bei Real Madrid war von zahlreichen Verletzungen geprägt. Doch der Waliser kämpfte sich zurück und bildete bald, gemeinsam mit Cristiano Ronaldo und Karim Benzema, den von den Medien BBC genannten Sturm der Madrilenen. Nach vier UEFA Champions-League Titeln und dem Abgang von Cristiano Ronaldo und Trainer Zinedine Zidane schien der Weg für ihn frei. Doch Bale konnte die Chance, zum Führungsspieler von Real Madrid aufzusteigen, nicht nutzen.

Die Krise des Vereins, seine Verletzungsanfälligkeit und seine mangelnde Bereitschaft sich besser zu integrieren wurden ihm zum Verhängnis. Das hohe Gehalt und seine ständigen gesundheitlichen Probleme sind zum Problem geworden. Darüber hinaus hat er sich nun auch noch neuerlich mit dem zurückgekehrten Trainer Zidane verkracht. Damit war klar, dass Gareth Bales Karriere in Madrid endgültig gescheitert ist. Eine Aussprache der Beiden kam nicht mehr zu Stande.

Zidane macht Schluss

Das hatte auch Konsequenzen für den Audi-Cup, der derzeit in München stattfindet. Gareth Bale hat seine Teilnahme abgesagt, er fühlt sich derzeit mental nicht in der Lage daran teilzunehmen. Das verwundert nicht, schließlich sieht es so aus, als ob Real Madrid seinen ehemaligen Lieblingsspieler einfach nicht losbekommt.

In einer Pressekonferenz wich Trainer Zinedine Zidane entsprechenden Journalistenfragen aus und zog sich mit seinen angeblich schlechten Englischkenntnissen aus der Affäre. Noch vor einigen Wochen hatte er diesbezüglich darauf verwiesen, dass „der Klub an dessen Abschied arbeite“. Das Verhältnis der beiden galt von Beginn an als schwierig.

Der Meistertrainer hatte das Spielsystem von Real Madrid umgebaut. Damit verlor Bale seinen Stammplatz als Stürmer und musste immer öfter auf der Ersatzbank Platz nehmen. Öffentliche Diskussionen zwischen dem Trainer und dem Berater von Gareth Bale halfen auch nicht gerade das angeknackste Verhältnis zu verbessern. Die Medien in Spanien spekulierten sogar, dass Zidane seine Rückkehr von einem Verkauf des Walisers abhängig gemacht hätte.

Rückkehr nach England?

Nun soll es endgültig so weit sein. Doch der Versuch Gareth Bale, an den chinesischen Club Jiangsu Suning, zu verkaufen, ist gescheitert. Der chinesische Erstligist verpflichtete stattdessen überraschend den kroatischen Nationalspieler Ivan Santini und hat damit sein Transfer-Kontingent ausgefüllt. Angeblich hätte Bale in China eine Million Euro pro Woche verdient, daraus wird nun nichts.

Nun hofft Real Madrid auf ein Angebot aus der englischen Premier League. Manchester United und Tottenham haben angeblich Interesse. Dort wird das Können von Gareth Bale höchstwahrscheinlich mehr geschätzt, als bei Real Madrid. Schließlich verdankt er seinen Superstar-Status den Erfolgen mit Tottenham Hotspur. Ein Spielertausch war bereits vor Monaten angedacht, gut möglich, dass es nun tatsächlich dazu kommen wird. Die Zeit wird schön langsam knapp, alle Beteiligten müssen sich nun entscheiden, wie es weitergehen soll.